Die Geschichte der Familie Dysli
Jean Claude ist In der Schweiz geboren und aufgewachsen, jedoch zog es ihn bald nach Amerika um in Kalifornien als Cowboy-Lehrling anzufangen und als Buckaroo die harte Realität der Rinderarbeit kennen zu lernen. ER ritt hunderte wenn nicht sogar Tausende von Pferden und hat sich mehrfach die Knochen gebrochen, bis er lernte, dass es auch anders gehen kann
Ohne Kampf und ohne ohne Gewalt dafÜr mit Respekt und Einfühlungsvermögen. in den 1980er Jahren brachte er als erster das Westenreiten und die Quarteerhorse nach Europa und hat wichtige Pionierarbeit für die Anerkennung dieser Reitweise geleistet. Die Ranch, der er sich in den USA aufgebaut hatte, gab er auf und kaufte mit seiner zweiten Frau Magda die Hacienda Buena Suerte. Magda und Jean-Claude begannen mit der Quarter Horse Zucht und mit dem Gästebetrieb. Magda war – nebst dem sie über all die Jahre das Herz der Hacienda war – Kinesologin und Heilpraktikerin. Ihre Mutter stammt aus der Schweiz und ihr Vater war Aqypter, der als Professor für Physik lange Zeit in der Schweiz lebte. Ihre Kindheit verbrachte Magda in Alexandria und ritt in Kairo im Schatten der Pyramiden. Diese Mischung aus beiden Kulturen und ihre Erfahrung in der arabischen Welt haben Magda geprägt. Ihre Heimat Andalusien liebte sie nicht zuletzt wegen der maurischen Kultur und dem südländischen Flair. Sie hat sich auf der Hacienda den Lebenstraum vom naturnahen Leben in Harmonie mit den Tieren erfüllt.
Jean Claude Dysli

Jean-Claude Dysli hatte sich in den Kopf gesetzt, Westernreiten in Europa einzuführen, und damit alles andere als eine einfache Aufgabe gestellt. Die Vorführungen des “Cowboys” wurden von den Europäern eher als Zirkusnummern gesehen und nicht als ernsthafte Reiterei. Immerhin gab man ihm die Chance, an einer Großveranstaltung in Basel vor der versammelten Crème de la Crème des Schweizer Pferdesports sein Können zu zeigen. Zuerst ritt er seinen Hengst in der klassisch-kalifornischen Zäumung auf Kandare in einer traditionellen kalifornischen Dressur, danach zeigte er ein europäisches M-Dressurprogramm in der gebisslosen klassischen Hackamore und schließlich als Working Cow Horse ohne jede Zäumung. Das Einzigartige dabei war, dass er all diese Übungen mit demselben Pferd vorführte! Nach dieser einmaligen Darbietung wurde er nicht mehr belächelt, sondern ernst genommen. Ein Jahr später gab er seinen ersten Western-Reitkurs in der Schweiz. 1973, als Wolf Kröber ihn erstmals zur Equitana einlud, brachte er ein Dutzend weitere, durchwegs erstklassige Quarter Horses von Kalifornien nach Europa. So konnte er auf der Equitana einem großen Publikum das Westernreiten präsentieren und das Fundament der europäischen Westernreitweise legen.


Zur Feier des Tages ging der reitverrückte junge Mann abends in den Cow Palace in San Francisco. Fasziniert von der Leichtigkeit, Lässigkeit und Eleganz dieser Westernreiter bewarb er sich um einen Job bei den Brüdern George und Harry Rose, die zu den bedeutendsten Trainern von Western Horses zählten. Seine bisherige Karriere und den für ihn vorgesehene Lebensweg ließ er spontan hinter sich. Vier Jahre lernte er bei George und Harry Rose das ganze Alphabet des Westernreitens, wurde zum Trainer ausgebildet und mit der Zucht der Quarter Horses vertraut. Im Anschluss arbeitete er als Cowboy, gewann bei Turnieren begehrte Preise und wurde dadurch über die Grenzen Kaliforniens hinaus bekannt. Einige seiner Erfolge, waren erste Preise in Cutting und Working Cowhorse am Cow-Palace in San Francisco und in Santa Barbara und der Prestigepreis des „Best Cowhorse of Nevada“, den er gleich zweimal gewann. Er lernte in dieser Zeit auch die Legenden Ray Hunt und Tom Dorrance kennen, der Beginn einer langjährigen Freundschaft. Diese besonderen Horsemen prägten Jean-Claude Dysli nachhaltig, so dass er sein Leben und die Pferdeausbildung u.a. nach deren Philosophie ausrichtete.

Jean-Claude liebte seine Pferde und war durch und durch ein Horseman und konnte andere davon überzeugen. Wer die Möglichkeit hatte, ihm mal zuzuschauen, wenn er im RoundPen Bodenarbeit mit einem Jungpferd machte, im riesigen Sandviereck einen Reiner ausbildete oder am Rind arbeitete – kam kaum auf den Gedanken, einen ehemaligen Hauptmann der Schweizer Kavallerie vor sich zu haben. Und er konnte es bis zu seinem letzten Tag nicht lassen! Unermüdlich arbeitete er mit seinen Pferden und seinen Schülern und bemühte sich, sein Wissen weiterzugeben in der Hoffnung, den einen oder anderen Pferdefreund ein Stück weiter zu bringen.
Jean-Claude starb am 15.12.13 an einem Herzversagen. In unsern Herzen lebt er weiter.